Interview mit Sylvia Palacios Álvarez von der Vereinigung der Roma “Unión Romaní” (August 2014)
- Was macht ihr genau?
Die UNIÓN ROMANÍ ist eine nichtstaatliche Organisation gemeinnützigen Charakters, gewidmet dem Schutz der Gemeinschaft der Roma. Sie ist in Spanien tätig und nimmt mit der INTERNATIONAL ROMA UNION an Aktivitäten teil, die die Anerkennung der Kultur des Volkes der Roma als wertvollen Teil der Weltkultur anstreben.
Die Ziele der Unión Romaní verteilen sich auf fünf Handlungsbereiche:
- Die soziale und kulturelle Förderung des Volkes der Roma, um seine Gleichberechtigung mit der Gesellschaftsmehrheit zu erreichen, sowie die Verteidigung und Anpassung seiner Gebräuche und Traditionen in der heutigen Zeit.
- Die Förderung und Unterstützung aller und jeder einzelnen der Vereinigungen innerhalb der Organisation, sowie die Zusammenarbeit mit allen öffentlichen und privaten Stellen, bei denen über spezifische Aktivitäten gemeinsam mit dem Volk der Roma nachgedacht wird.
- Die Erforschung, Unterstützung und die Bewahrung der Kultur, der Sprache, der Geschichte und der Sitten der Roma.
- Die Stärkung der internationalen Beziehungen mit den Vereinigungen der Roma in der ganzen Welt und der Austausch von Erfahrungen und Projekten.
- Die Beseitigung jeder Art von Rassismus oder Ausgrenzung,um die für das Volk der Roma so klaren Ziele der Gerechtigkeit, des Pluralismus und der Freiheit zu erreichen.
- Wie lange bist du schon bei der Unión Romaní und was gefällt dir am meisten bei deiner Arbeit dort?
Gegenwärtig arbeite ich seit fünfeinhalb Jahren in dieser nichtstaatlichen Organisation. Ich bin Ende 2008 nach einem Leonardo – Stipendium (in dessen Rahmen ich Praktika für Übersetzungen bei einer Firma in Padua (Italien) absolvierte) beigetreten. Was mir am meisten an meiner Arbeit gefällt, ist, dass sie mir erlaubt, die Kenntnisse anzuwenden, die ich mir während meines Studiums aneignete (ich belegte Übersetzung und Dolmetschen an der Autonomen Universität von Barcelona), und gleichzeitig zu lernen, wie die Welt der Kommunikation und des Journalismus funktioniert.
- Was denkst du, was hat deine eigene Arbeit oder die Arbeit, die ihr generell in der Unión Romaní leistet, in der Gesellschaft verändert?
Die Arbeit, die wir im Verlagsbereich unserer Organisation leisten, strebt in erster Linie danach, die gegenwärtige Situation des Volkes der Roma bekannt zu machen, um ein positives Bild zu vermitteln und seine Integration in die mehrheitliche Gesellschaft zu fördern. Wir glauben, dass, je mehr Menschen durch Informationen aus erster Hand die harte Realität bewusst wird, die das Volk der Roma in der Gegenwart in Europa erfährt, desto eher können wir allmählich die Unkenntnis auslöschen und überwinden, die zu Vorurteilen und des jüngsten Anstiegs der Fremdenfeindlichkeit führt.
- Wie habt ihr von der Initiative Per Mondo erfahren?
Wir haben eure Initiative damals im September 2009 durch eine E-Mail, die unser Mitarbeiter Jacobo Guzmán an Carmen Jímenez, der Beauftragten der Abteilung für Kommunikation der Plattform der nichtstaatlichen Organisation Acción Social, übermittelte, kennengelernt. Der Präsident unserer Organisation, Juan de Dios Ramírez Heredia, gehört auch dieser Plattform an, und von dort erreichte uns die Information.
- Wofür habt Ihr die Übersetzungen benötigt?
Die Übersetzungen, um die wir euch gebeten haben, waren im Wesentlichen Kommuniqués, die wir international verbreiten wollten, um eine größere Informationsreichweite zu erlangen. Diese Mitteilungen werden per E-Mail an unsere zahlreichen, internationalen Kontakte verteilt, die sich in unserer Datenbank befinden. Die wichtigsten und hauptsächlichsten Empfänger eurer Übersetzungen sind die mehr als zehn Millionen Roma, die in der Welt leben. Anschließend werden sie auf unserer Website veröffentlicht: www.unionromani.org.
- Was würdest Du den freiwilligen Übersetzern sagen?
Vor allem anderen möchte ich ihnen für ihre Arbeit und ihr Engagement danken. Ihre uneigennützige Tätigkeit erlaubt uns, unsere Initiativen bekannt zu machen und sehr viel mehr Menschen zu erreichen. Freiwillige Tätigkeiten sind immer eine bereichernde und horizonterweiternde Erfahrung, mehr noch, wenn sie mit diesem Plus an Solidarität versehen sind, durch dasman die Welt der Zusammenarbeit im Non-Profit-Sektor kennenlernen kann.
Vielen Dank Sylvia!
Übersetzt von: Martina Ulrich